Page 11 - sac_in_1_2020.indd
P. 11
Die IG Klettern Jurasüdfuss stellt sich vor
Der Jurasüdfuss ist ein begehrtes Naherholungsgebiet – und zwar nicht nur für uns Klette-
rinnen und Kletterer. Die Frequentierung hier am Berg ist so stark wie nie zuvor. Immer mehr
Leute entdecken die wunderbare Pracht, welche der Jura als Naherholungsgebiet des dicht
besiedelten Mittellandes zu bieten hat. Diese verstärkte Nutzung führt in letzter Zeit ver-
mehrt zu Konflikten zwischen dem Outdoorsport und dem Naturschutz. Solchermassen
latent, ist diese Interessenkollision im Einzelfall einer ausgewogenen Lösung zuzuführen, was
nur mit einer gut strukturierten und organisierten Kommunikation zwischen den unterschied-
lichen betroffenen Playern gelingen kann. Die Interessengemeinschaft (IG) Klettern Jurasüd-
fuss versteht sich dabei als Sprachrohr und Ansprechpartner der betroffenen Kletterinnen
und Kletterer. Dazu setzt sie sich für den Erhalt der Klettergebiete der ersten und zweiten Ju-
rakette von Baden bis zum Bielersee ein.
Gründe für eine Sperrung von Kletterrouten und -gebieten gibt es viele. Einer davon ist die
Festlegung von Wildruhezonen. Oft geht es dabei um eine Kompensation für andere Nut-
zungen. Ein aktuelles Beispiel ist der Nutzungsplan Weissenstein. Darin sind eine Bikestre-
cke vom Weissenstein nach Oberdorf und zum Ausgleich dazu zwei empfohlene Wildruhe-
zonen vorgesehen. Die IG Klettern Jurasüdfuss konnte sich hier so gut einbringen, dass kein
Kletterverbot erlassen wird. Das Klettern im einzigen innerhalb einer dieser Wildruhezonen
liegenden Klettersektor gilt als nicht betriebsam und somit als zulässig. Die dafür hingenom-
mene Auflage des Verzichts auf Publikation der Kletterrouten kann sehr wohl in Kauf ge-
nommen werden.
Schon seit dem Jahr 2012 setzt sich die IG für
den Klettersport und einen respektvollen
Umgang mit Flora und Fauna ein, anfangs
noch als lose Gruppierung und seit August
2019 nun als Verein. Nur als juristisch aner-
kannte Organisation mit Rechtspersönlichkeit
haben wir überhaupt die Legitimation, mit
den Behörden und weiteren Interessensver-
tretern zu verhandeln, um uns die Zugäng-
lichkeit zum Berg mittels einer gütlichen Lö-
sung zu erhalten oder im Nichteinigungsfall
in Beschreitung des Rechtsweges zu erkämp-
fen. Deshalb ist die Mitgliedschaft der SAC-
Sektionen so wichtig. Nur mit deren gewich-
tigen Unterstützung ist es uns möglich, die
Interessen der Kletterinnen und Kletterer
wirksam, ja bestmöglich zu vertreten.
9