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Wanderwoche in Stuls Passeiertal Südtirol

DER SAC HUTTWIL IM SÜDTIROL AUF WANDERSCHAFT

Sind hochsommerliche Temperaturen angesagt und ein stabiles Hoch im Anzug, dann nehmen die Seniorinnen und Senioren des SAC Huttwil jeweils ihre traditionelle Wanderwoche in Angriff. Vom 9. Juli bis 15. Juli 2023 waren rund zwei Dutzend begeisterte Wanderer im Passeiertal unterwegs und genossen unter der Leitung von Hansueli Sommer und Robert Zwahlen abwechslungsreiche Tourentage.

Das Passeiertal liegt im italienischen Südtirol nördlich von Meran und erfreut alle Besucher mit rund 300 Sonnentagen. Die Senioren des SAC Huttwil sind im nördlichen Hinterpasseiertal in Stuls auf 1300 müM in der Pension Widmann einquartiert. Petra und Jürgen Widmann heissen alle mit einem < Griass Di > willkommen und sorgen stets mit einem sechsgängigen Menue für nachhaltigen Gaumenschmaus, alles mit Charme, gemütlichen Zimmern; alle fühlen sich zu keinem Zeitpunkt deplatziert. Stuls als Sonnenterasse mit herrlichem Panoramaplick lässt jeden Voodoo-Zauber problemlos vermissen. Es ist liebe auf den ersten Blick mit Potential für die Ewigkeit.

Das Tourenprogramm hat für alle enorme Gravitationskraft. Der erste Tag führt von Pfelders ( 1600 müM ) zum Erensee ( 2200 müM ) und über den Panoramaweg zur Faltschal-Alm zurück zum Ausgangspunkt. Nach dem Motto leichtfüssig aufsteigen und flowing absteigen leuchtet der Himmel im mystischem Blau. Der glasklare Bergsee ist ein Naturschauspiel für sich und selbst für Eiswasserschwimmer wie Willi ein Hochgenuss. Am zweiten Tourentag wischt jeder den Schlaf aus den Augen und los geht's Richtung Jaufenpass nach Walten und Seebergsee ( 1700 müM ) und retour zum Auerhof. Die Sonne brennt und dafür konsumieren alle Unmengen an kostbarem Vitamin D3. Die Ruhe der Natur, das Meditave beim Aufstieg, das Glücksgefühl beim Runterkommen, alles mehr als Balsam für die Seele. Der Himmel am dritten Tag ist bedeckt, aber die Senioren sind grenzenlose Optimisten. Sie haben keine Chance, nutzen sie aber trotzdem: es regnet ergiebig und die Nebelhexe kochen emsig ihr währschaftes Süppchen. Die Matatzerspitze fällt ins Wasser, umso mehr geniesst jeder den Waalweg zur Ulfaser-Alm, wo daselbst für Herz und Gaumen gesorgt wird.

Die Passerschlucht führt am vierten Tag von Moos ( 1000 müM ) nach Gomion ( 700 müM ). Die Passer mäandert durch riesige Granitblöcke und Felsen und jeder fühlt sich als letzten Menschen auf Erden. Zu Beginn überquert man via Kunststege die senkrechten Felsen und über mehrere Serpentinen geht's talwärts. Am Schlusstag steht das Wanderparadies des Hirzers ( 2000 müM ) auf dem Programm. Dank der kompetenten Fahrtechnik von Hansueli Meister und Willi Niederberger wird  stressfrei Saltaus ( 500 müM ) erreicht. Nach der Seilbahnfahrt wird beim Start weder herumgeeiert, noch belanglos palavert. Auf dem Panoramaweg geht alles im Schritt und Tritt, kein Wort wird gewechselt, nur regemässiges Atmen ist zu hören. Zeit in sich zu gehen und die Kraft des eigenen Körpers wertzuschätzen. Auf der Mahdalm gelten einzigartige < Schmarele > als echte Seelen-Booster und schlagen bei jedem endorphine Saltos.

Das Passeiertal ist ein Ort, gemacht um zu bleiben, kein Wunder ist hier Wandern am Boomen. Schade, dass die Tourenwoche schon zu Ende ist und nicht in die Verlängerung geht. Man merkt es sofort, da wurde das Beste vom Besten ausgewält.. Mit dem Sommer-Finish war von Anfang an jedes Erlebnis geprägt von Achtung, Respekt und ein wenig Demut. Die Tourenleiter sind echte Allrounder mit Stil und Humor, wofür ihnen Dank und  Anerkennung gebührt. BHÜET EUCH.

Andreas Pfammatter