Berichte

Skitourenwoche in St. Antönien

Skitourenwoche SAC Huttwil vom 8.3.-14.3.2020 in St. Antönien

Sonntag den 8.3.2020 (Hinfahrt und Skitour aufs Chrüz 2195müM)

Pünktlich um 8.0 Uhr treffen wir uns in Huttwil auf der Ribimatte. Die Begrüssung fällt dieses Jahr etwas distanziert aus wegen dem Coronavirus, aber nicht weniger herzlich. Kurz nach acht fahren wir los und treffen uns wieder im Glarnerland. Frisch gestärkt geht es weiter nach St. Antönien, wo gerade ein Nachwuchsskirennen stattfindet und damit alle Parklätze besetzt sind (sollen halt die Grenze für den Fahrschein noch weiter runter schrauben😊). Jä nuso denn halt. Beim Hotel parkieren wir und geniessen ein kleines Mittagessen an der Sonne bevor wir uns mit den Skiern auf den Weg machen. Den Skilift lassen wir links liegen und steigen direkt in die Flanke ein, wo es auch schon ein erstes kleines Bächlein zu überqueren gilt. Oben angelangt führt uns der Weg durch den Wald Richtung Alp Valpun und dann direkt zum Chlei Chrüz. Eine kurze Abfahrt lässt erstmals leichte Unruhe aufkommen, wird aber von allen gemeistert. Drei Spitzkehren später stehen wir schon auf dem Gipfel (mit Chrüz). Das Panorama ist beeindruckend und lässt viele schöne Touren für diese Woche erahnen. Im freien Fall geht es vom Gipfel den Hang hinunter direkt ins Chessi. Der Pulverschnee lässt nichts zu wünschen übrig. Kein Wunder also sind wir alle total happy nach diesem tollen Einstieg. Die letzte Flanke nehmen wir auch noch in Angriff und Hansruedi warnt noch vor dem kleinen Bächli (der geneigte Leser möge sich an die ersten Zeilen dieses Tourenbeschriebs erinnern). Ein paar haben aber nach so schönen Hängen wieder alles vergessen oder nicht so genau hingehört und beinahe wäre es zu nassen Szenen gekommen, weil da doch einfach so plötzlich ein Bach vor den Skiern auftauchte. Mit einem kühnen Sprung konnte sich die einen Retten während die anderen den Rückzug antraten. Nach dem Einparkieren der Koffer in den jeweils richtigen Zimmern trafen wir uns punkt 18.00 Uhr zum Apero. Bei einem feinen Gläschen Weisswein verfolgten wir die weiteren Instruktionen von Hansruedi für diese Woche bevor wir ein feines 3 Gang Menü geniessen durften.

 

Montag den 9.3.2020 (Skitour Eggberg 2201müM)

Wir wachen mit leichtem Schneefall auf und machen uns über das feine Frühstückbuffet her. So gestärkt machen wir uns trotz dem Schneefall auf die Socken, pardon Felle. Der Strasse entlang laufen wir Richtung Litzirüti, wo die Strasse über den Schanielbach führt. Nun beginnt der Aufstieg zur Engi. Da biegen wir rechts ab und stapfen geradewegs durch eine Waldlichtung hoch Richtung Eggberg. Bei viel Pulverschnee freuen wir uns schon wahnsinnig auf eine tolle Abfahrt durch den Wald. Diesen lassen wir auf 1900müM unter uns und steigen nun in dichterem Nebel weiter hoch. Das Säss liegt links von uns und wir machen erst vor dem letzten Hang eine kurze Teepause. Nach einem weiteren Aufstieg erreichen wir schon den Grat und damit auch schon fast den Gipfel. Beide Gruppen erreichen schlussendlich den Gipfel, der heute in dichtem Nebel verborgen liegt. Bei schlechter Sicht fahren wir die Hänge hinunter, wenigstens ist der Schnee schön pulvrig und bei allfälligen Stürzen, die ja fast nie vorkommen, landen wir alle sanft und weich. Einstimmig beschliesst die erste Gruppe, die Waldabfahrt zu nehmen, denn in den Bäumen ist die Sicht einfach besser. So können wir elegant zwischen den Tannli herumkurven und sind auch schon bald unten. Nach den letzten Schwüngen erreichen wir den Bach und damit auch schon die Strasse. Die 2. Gruppe hat die Abfahrt über das offene Terrain gewagt und ebenfalls von den besseren Sichtverhältnissen im unteren Teil profitiert. Zurück im Hotel rüsten die einen auf für einen gemütlichen Saunagang, während andere den Jassteppich (eine Wolldecke) auslegen. Um 18.00 Uhr treffen wir uns zum obligaten Apero, und lassen den Tag Revue passieren, was Robi mit seinem Gedicht des Tages perfekt macht.

 

Dienstag 10.3.2020 (Skitour Girenspitz 2367müM)

Wir starten heute etwas früher, weil am Morgen Schneefall aufziehen soll. So geht es um 8.00 Uhr los mit dem Auto Richtung Chüeschärmen, wo wir die Fahrzeuge parkieren wollen. Vom Parkplatz geht es zügig den Weg hoch bis zur Ronenegg, dort überqueren wir den Schanielbach zu unserer Rechten. Anstatt hoch Richtung Girenspitz weiss nun Joni eine spannende Abkürzung. Er verlässt die Route und läuft zur Garstett. Wir dürfen ein schmales Brüggli überqueren und nachdem 2 fast den Bach hinunter geplumpst sind, überqueren wir denselbigen über eine Schneebrücke. Der Frust ist allerdings dann schon ein wenig da, wie wir nach ein paar hundert Meter erfahren, dass wir zu weit rechts sind von der Route. Sollen wir zurück? Niemals! Ein richtiger Huttwiler geht immer vorwärts aufwärts. Als geht es durch einen wunderbaren Märliwald der Schlucht entlang nach oben. Doch irgendwann sollten wir diese ja noch queren. Es wird felsiger und das Tobel auf der gegenüberliegenden Seite steiler und steiler. Es bleibt nun doch nur noch die Umkehr, bedeutet eine kurze Abfahrt mit den Fellen und dann die Querung. Mutig überqueren aber alle ohne Probleme das Gewässer, um den Gegenhang zu erklimmen. Oben angekommen landen wir punktgenau auf der Normalroute und nun wird es schon fast ein wenig langweilig in der flachen Spur, während der Schneefall stärker wird. Nach weiteren ca. 30 Minuten haben wir das Mittelsäss erreicht und machen Teepause. Hansruedi entscheidet zum Tourenabbruch, weil die Sichtverhältnisse miserabel sind und der Schnee sehr schlecht. Vorsichtig fahren wir durch den Bruchharst mit alten Spuren drin, den Berg hinunter, was uns trotz aller Widrigkeiten sehr gut gelingt. Eine rassige Schlussfahrt dem Weg entlang zum Auto bildet den Höhepunkt der heutigen Skitour. Im Hotel angekommen, wird die Sauna geheizt und die Jasskarten hervorgeholt. Zuerst aber gönnen wir uns noch einen Drink im nahen Gemsli. Beim Apero sind alle wieder trockengelegt, und es kann wieder ein neuer Tag geplant werden. Nachdem es den ganzen Tag tüchtig geschneit hat, geht der Schnee leider am Abend in Regen über, so dass wir mit etwas Bangen dem morgigen Tag entgegensehen.

 

Mittwoch 11.3.2020 (Skitour Hasenflühli 2411müM)

Der Mittwoch startet trüb, aber trocken. Nach dem Frühstück laufen wir um 8.30 Uhr los, Richtung Litzirüti und Engi, den Weg kennen wir ja schon. Der Schnee ist pampig pulvrig, was so viel heisst, wie nass. Aber wir lassen uns nicht beirren und wandern weiter Richtung Litztistafel und dann links hoch zum Säss. Dort ist die erste Teepause angesagt und die Tour lässt gutes Hoffen, denn die Sonne hat schon mehrmals ein Loch in der Wolkendecke gefunden und unseren Gipfel beleuchtet. Joni muss trotzdem mit dem GPS die Route suchen und macht das mit Bravour, denn bei erheblicher Lawinengefahr gilt es die flachen Hänge zu suchen und zu finden. So steigen wir auch diesmal ohne Risiken auf das Hasenflühli, wobei wir die Gipfelkraxlerei bei zwar schönem Wetter, aber nicht so gutem Schnee, sein lassen. Auch so haben wir ein wunderschönes Gipfelerlebnis mit Sonnenschein und Aussicht. Das Gipfelfoto vor dem Steinmannli sorgt für Heiterkeit, bläst doch der Wind die ultraleichte Kamera immer wieder um (wie wäre es mit einem kleinen Stativ?). Die Abfahrt durch den Pfludi gestaltet sich einfacher als gedacht, weil eben das Pulverige doch nicht ganz verloren ging durch den Regen. Erst ganz unten wird der Schnee dann doch noch schwer, aber von da an können wir einfach geradeaus fahren. Den restlichen Nachmittag und Abend verbringen wir in üblicher Weise und ohne Fondue (wurde wegen dem Coronavirus abgesagt) und freuen uns auf den Donnerstag, wo der Petrus uns einen sonnigen Tag verspricht.

 

Donnerstag 12.3.2020 (Jägglisch Horn 2289müM)

Es weckt uns die Sonne (oder doch der Wecker?). Mit strahlenden Gesichtern treffen wir uns beim Frühstück und erscheinen pünktlich mit allen Barivox und Rucksäcken vor dem Hotel. Es geht gleich über die Brücke vor dem Hotel und dann können wir schon die Skier anschnallen. Zügig gehen wir den Berg über den Weiler Mittelscharina hoch, und biegen dem Hang entlang Richtung Aschariner Alp ein. Das Überqueren eines grossen Nassschneelawinenkegels erinnert uns an die doch erhebliche Lawinengefahr und lässt uns ein wenig aufhorchen. Auf Höhe der Aschariner Alp machen wir einen Teehalt und geniessen die Sonne. Die Abfahrt lässt Gutes erahnen, denn der Schnee ist gefroren, Bruchharscht scheint es nicht zu haben. So nehmen wir die 2. Etappe frohgemut in Angriff und Joni führt uns zielsicher zum letzten Steilhang am Jägglisch Horn. Oben auf dem Gipfel geniessen wir die Sonne und ein feines Mittagessen aus dem Rucksack. Heute gelingt auch noch ein scharfes Gipfelfoto bevor die Rucksäcke wieder gepackt und die Bindungen und Schuhe auf Abfahrt gestellt werden. Die Hänge haben sich nach dem Regen verfestigt und sind sehr gut zu befahren. Einzig etwas laut ist es unter den Skiern. Weiter unten wird der Schnee dann schon noch weich und der Fahrstiel muss auf ein Gleiten in grossen Bögen umgestellt werden. Unten auf der Strasse marschieren wir Richtung Bäsenbeiz, die tatsächlich offen hat und unsere ganze Truppe mit 16 Leuten mit offenen Armen und ein wenig Bier empfängt. Am Beizli vorbei marschiert auch noch ein kleinerer Teil unserer Wandertruppe, die die Partnunalp bewandert haben und nun noch eine Zusatzrunde machen, um das Panorama zu geniessen. Beim Apero fasst Robi die letzten 2 Tage wieder in Versform zusammen. Das Nachtessen findet heute wieder regulär statt und das feine Dessert mit Beeren auf Panacotta rundet den Tag herrlich ab.

Freitag den 13.3.2020 (Skitour Berghaus Sulzfluh-Partnun 1762müM)

Heute beginnt der Tag sehr nass. Es hat in der Nacht schon geregnet. Zudem ist mit sinkenden Temperaturen zu rechnen. So wird der Abmarsch auf 9.30 Uhr gelegt. Vorgesehen war nochmals das Chrüz. Die meisten wollen aber nach Partnun. So wurde entschieden, dass wegen des misslichen Wetters alle nach Partnun laufen (ohne die Wandertruppe). 2 Personen sind mit Wanderschuhen bewaffnet, die anderen steigen mit Fellen hoch zum Restaurant. Hansruedi zog noch eine Zusatzrunde auf der Alp, um uns die Qualität des Schnees drastisch vor Augen zu führen, denn die oberste Schicht war gerade daran zu gefrieren. Damit war den letzten klar, dass ein richtiger Gipfel heute nicht mehr möglich war. Wir kehrten gerne in der Beiz ein, zumal der Wind eisig kalt wurde, obwohl die Sonne immer wieder zwischen den Nebelschwaden den Weg auf die Gipfel fand. Im Restaurant wurden wir äusserst freundlich bedient und bestellten nach der ersten Runde gleich noch eine grosse Suppenrunde. So konnten wir gestärkt die Abfahrt auf dem Alpweg in Angriff nehmen und Bestzeiten aufstellen. Im Hotel verteilten sich die Leute schnell auf ihren Zimmern, wohl um zu packen und damit die bevorstehende Abreise vorzubereiten. Zum letzten Mal genossen wir ein feines Nachtessen und verdankten das Personal und die Küchencrew mit einem grossen Applaus.

 

Samstag 14.3.2020 (Heimfahrt nach Huttwil)

Nach einem letzten feinen Frühstück wird das Gepäck schnell verstaut und die Sitzplätze in den beiden Autos eingenommen. Sicher und angenehm chauffieren uns unsere beiden Profis Willi und Walter nach Hause. Eine kurze Rast mit nun immer grösseren Abständen zu anderen Gästen, führt uns drastisch vor Augen, dass das Coronavirus die Schweiz wohl bald im Griff hat und wir gerade noch in den Genuss einer unbeschwerten tollen Skitourenwoche gekommen sind. An dieser Stelle nochmals ganz herzlichen Dank an Hansruedi für die Organisation dieser tollen Woche und Joni für die kompetente Führung der Skitouren zusammen mit Hansruedi.