Tourenprogramm

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Leichte Skitourenwoche Bedretto-Tal 'Chumm mit...'

Tourenbericht 13.02.2022 Besuch der Cap. Corno Gries

Voller Vorfreude starten wir unsere Skitourenwoche 2022 in Huttwil, Riebliparkplatz um 7.45 Uhr. Die Freude ist deswegen so gross, da letztes Jahr die Tourenwoche aufgrund von Corona abgesagt werden musste. Herzlichen Dank an dieser Stelle den Tourenleitern, die für die Durchführung der Tourenwoche alles nur Erdenkliche unternommen haben.
Wir sind unterwegs Richtung Bedrettotal. Heute steht eine «kleine Einlauftour» auf dem Programm. Nach einem kurzen Kaffeestopp kommen wir in All`Acqua an. Das Wetter zeigt sich von der besten Seite und die Sonne lacht uns entgegen. Die Temperaturen entsprechen allerdings «Gefrierschranktemperaturen».  Nach doppelter LVS Kontrolle laufen wir in gemächlichem Tempo auf der schneebedeckten Nufenenstrasse bis zum Punkt 1904 «Cantina di Cruina». Wir machen eine kurze Mittagspause und geniessen die wärmenden Sonnenstrahlen. Nun geht es zuerst wenig steigend und später steil über die «Traversaebene» ca. 700 Höhenmeter hoch zur Cap. Corno Gries SAC (2338).  
Unser Tagesziel ist erreicht. Wir begutachten die schöne Hütte des SAC Rossberg, die als «Alpenraumschiff» bezeichnet wird und zwischen Gipfeln, am Rande der Gletscherwelt, des malerischen Griessee und bizarren Mondlandschaften im Val Corno eingebettet ist. Hausi überrascht die Gruppe mit dem ersten Gipfeltrunk. Entsprechend den «Coronavorgaben» hat er jedem ein Gläschen mitgenommen. Selbstverständlich ist der «Gipfelschnaps» dabei. An dieser Stelle herzlichen Dank an Hausi für den super Service!!!
Nach der Stärkung machen wir uns parat für die Abfahrt. Diese ist etwas ruppig. Der windgepresste Schnee lässt für die nächsten Tage noch einige «Pulverabfahrtswünsche» offen. Wir fahren hinab ins Tal nach All`Acqua auf der Route, wie wir aufgestiegen sind.
Beim ersten «Apres-Ski» DRAUSSEN VOR der Beiz Ristorante All`Acqua, geniessen wir ein erstes Mal in dieser Skitourenwoche das Bier, den Cafe, die Milch oder Ähnliches. Danach fahren wir in unser Hotel Stella Alpina in Ronco und beziehen unsere Zimmer. Bei einem gemütlichen Znacht lassen wir den Tag «revuepassieren». Michaela

Tourenbericht, Di., 15.02. 'Westlicher Gerenpass' - Cap. Piansecco
Es hatte leicht geschneit über die Nacht vom Montag auf den Dienstag und das Wetter war trüb und nebelverhangen als wir um 09.00 Uhr zum Ausgangspunkt All Acqua fuhren. Um 09.20 Uhr waren wir dort bei leichtem Schneefall und mässigem Wind abmarschbereit. Unser erstes Ziel war im Rahmen des 'Chumm mit Projekts' die SAC Hütte Capanna Piansecco zu besuchen. Ca. 1 Stunde ging es auf der Südseite des Tals, durch lichten Bergwald hinauf zur Hütte. Der Wind wurde immer stärker und wir waren froh, als wir nach ca. einer Stunde die moderne und neu renovierte Hütte auf 1980m erreichten. Die Hütte war nicht bewartet, so dass wir im modern eingerichteten Winterraum unser Znüni einnehmen mussten. Nach einem ausgiebigen Halt ging es, immer noch bei Wind und trüben Wetter, auf dem Plateau 'Alpe di Rotondo' weiter Richtung Westen zum oberen Plateau 'Cave delle Pigne'. Langsam hatte sich das Wetter etwas gebessert und teilweise schien die Sonne durch den lichten Nebel hindurch und der Wind war auch verschwunden. Ca. um 12.30 Uhr erreichten wir Pkt. 2383m auf dem Plateau wo wir Mittagshalt machten. Nach diesem ging es weiter zum 'Westlichen Gerenpass' unserem Tagesziel. Kurz vor diesem mussten wir wetterbedingt und aus Sicherheitsgründen auf dieses verzichten und stiegen noch auf das 'Lükuhorn' ein kleiner Gipfel, Pkt. 2637m, neu genannt nach unserm Tourenleiter Lukas Kaufmann.
Nach kurzen Halt und dem Skiumrüsten ging auf die Abfahrt. Richtung 'Valle della Prosa' und durchdieses erreichten wir die Südhänge oberhalb der Alp 'Ciuréi di Cima'. Ab da mussten wir die Abfahrtsroute richtig suchen, damit wir noch zusammenhängende Schneefelder an der vom Wind abgeblasenen Südseite finden und mit den Skis bis zur Alp abfahren konnten. Unsere Leiter hatten aber einen guten Spürsinn, so dass wir problemlos die  Alp im Talboden erreichten. Weiter ging es auf dem Alpweg zurück nach All Aqua, wo wir um ca. 15.00 Uhr von unserer Tour zurück waren. Res

 

Besuch Cadlimo - Hütte 

Nach dem gestrigen kulturellen und kulinarischen Abstecher in den Frühling soll es heute wieder auf Tour gehen. Bloss wohin ? Unsere flexiblen Leiter entschliessen sich, dem Schnee und dem Winter im Gebiet Lukmanierpass entgegenzufahren. Deshalb wird das reichhaltige Frühstück früher genossen und um 8.15 Uhr pünktlich mit dem Bus gefahren. Für einige Teilnehmer ist das Bleniotal mit dem Hauptort Olivone ein unbekannter weisser Fleck auf der Schweizerkarte und die Wildheit des Tales verblüfft. Besonders reizvoll ist der lockere Pinienwald kurz vor der Passhöhe.

Noch vor 10 Uhr setzt sich der Tross nach dem Test der Lawinenverschütteten-Suchgeräte in Bewegung. Alle sind auf eine Witschel-Watschel-Tour eingestellt, da nur eine vergleichsweise geringe Höhe zu erklimmen sein wird. Aber HOPPLA ! Nach einem kurzen Verschneider auf den Weg Richtung Val Piora und Ritom geht es korrigierend steil bergan. Nicht genug damit: wir stehen kurz danach vor einer engen Schlucht, unter uns rauscht drohend das Wasser des jungen Medelser-Rheins unter der mehr und weniger dicken Eiskruste. Blankeis und glitschiger Fels sind eine echte Herausforderung und äusserste Achtsamkeit ist Gebot. Auf zwei verschiedene Arten wird aber diese Schlüsselstelle gemeistert:  Eine Direttissima durch den Canyon endet tatsächlich noch mit Schuhwasser bei Lukas, andere haben eine leichtere Umgehung dieser heiklen Stelle gefunden. Eine Teepause ist nun ideal um das Abenteuer zu erörtern.

Nun, nach dieser kleinen Aufregung kommt jetzt doch noch der weniger spannende, flache und lange Teil der Tour. Trippel - Trappel !! Es fallen Sprüche, aber die Stimmung bleibt gut. Das karge unberührte Hochtal hat eben auch seinen Reiz mit seiner Einsamkeit und Stille und kann auch meditativ genutzt werden. Wir sind allein unterwegs und treffen keinen einzigen fremden Tourengänger. Leider kriegen wir aber auch kein einziges Wildtier zu Gesicht.

Bei der Alp Stabbio Nuovo gibt es einen weiteren Teehalt. Es wird gerätselt, wie lang sich das Tal noch zieht. Aber es sollen noch einmal fünf Kilometer werden dem Medelser Rhein entlang. Bei unglaublicher sommerlicher Hitze überwinden wir den letzten Aufschwung und endlich steht das Tagesziel, die wunderbar gelegene Cadlimo-Hütte vor uns. Der Ausblick ist umwerfend: sogar die höchsten Walliser mit Weisshorn und Dom lassen sich in der Ferne ausmachen. Das Bild für das Projekt wird mit viel Gelächter geschossen und mit einem Schnäpschen begossen.

Die meist flache Abfahrt gelingt wider Erwarten ohne erneutes Auffellen, jedoch sind die Bauchmuskeln für den ermüdenden Stockeinsatz jetzt gefragt. Den eisigen Canyon wissen wir diesmal zu umgehen. Letzte Schwünge im nun schweren Schnee und ein mühsamer Schlussspurt bringen uns zurück auf den Lukmanierpass.

Eine Schrecksekunde auf der Heimfahrt ! Wenn nicht Peter einen «Stopp-Schrei» ausgestossen hätte, wären wir beinahe an der nächsten Beiz vorbeigefahren. Danke Peter für deine Aufmerksamkeit !. Genüsslich ohne Masken feiern wir unsere Abschlusstour bei ausgelassener Stimmung. Wieder ist es den Leitern Adrian und Beni gelungen, das Beste aus der schneearmen Situation zu machen.

Abschlussabend    

Mit zünftiger Verspätung, bedingt durch einen Stau auf der Leventina-Autobahn, kehren wir zurück ins Hotel. Nach dem Frischmachen, für die meisten wohl in Rekordzeit, lassen wir uns einen Schluck Weisswein zum Apero nicht entgehen. Nach dem Rätseln über die Zusammensetzung der Nahrung wird noch geplaudert und über frühere Heldentaten berichtet. Das Dessert mit warmen Beeren scheint zu sein und führt über zum Rückblick auf die Woche. Mit grossem, innigem Applaus werden die Leiter gelobt für die angepasste rollende Planung der Woche bei den nicht leichten Verhältnissen. Die Tourenwoche 2023 kann kommen, wir sind dabei !!!  Röbu Gerber