
Tourenprogramm
Wegleitung für Tourenanmeldung
Blüemlisalpüberschreitung-Ersatztour Dent Blanche
Blüemlisalp & Doldenhorn 13.-15.07.2024
Nach einer entspannten Anreise mit dem ÖV und der steilsten Postautostrecke Europas starteten wir auf der Griesalp unseren Zustieg zur Blüemlisalphütte. Der Weg führte durch den Nebel, über matschige Wege, Schneefelder und das Schwarzhore. In der Hütte machten wir kurz Rast und stärkten uns, um danach noch die Wildi Frau als Einlauftour zu besteigen. Nach 2100 Hm waren wir warm für den nächsten Tag. Dieser startete um 02.45 Uhr um eine Stunde später loszulaufen. Kurz auf dem Wanderweg und schon ging es mit Steigeisen und am Seil über den Gletscher dem Morgehorn (3620m) entgegen. Die letzten ca. 300 Hm führen über die steile NW-Flanke (40° auf 200 Hm, Aufschwung 45°). Der steilste Teil musste mit Eisschrauben gesichert werden und verursachte Wartezeiten und kalte Finger. Nach einer kurzen Verschnaufpause auf dem Gipfel, folgten wir dem leichten aber ausgesetzten Firngrat über ein paar Felsstufen weiter zur Wyssi Frau (3648m). Vor dem Gipfel wird der Firngrat nochmals steil und abschüssig. Auch diese Pause blieb bei eisigem Wind eher kurz. Weiter ging es über den flachen und grösstenteils felsigen Gipfelfirst nach SW, welcher auf halbem Weg vor dem Sattel nochmals steil abfällt. Vom Sattel ging es über den NE-Grat über diverse Aufschwünge durch Fels (3a) und Firn bis auf das Blüemlisalphorn (3660m). Wir suchten uns eine einigermassen windstille Stelle für den Mittagsrast. Der Abstieg über den NW-Grat (Normalroute) zum Rothornsattel verlief relativ einfach. Von dort ging es auf den Blüemlisalpglescher zurück zur Hütte. Dort trennten sich die Wege. Thomas und Christoph zog es weiter zur Fründehütte während Jonathan und Lukas nach einer kurzen Stärkung den Heimweg über Kandersteg antraten.
Lüku (Text), Jonny, Chregu & Tom
Mit der Blüemlisalptraverse in den Beinen, unter der prallen Sonne und mit leeren Wasserflaschen war der Aufstieg in die Fründenhütte kein Spass…
Endlich oben angekommen und mit dem verdienten Bier in der Hand, waren die Strapazen schnell vergessen. Nun stand Erholung und Routenstudium an. Mit dem Feldstecher studierten wir den Einstieg und die Tour über die formschöne Linie des Galletgrats auf das Doldenhorn.
Der Wecker ging erneut um 02.45 Uhr. Die Nacht war warm und der Schnee konnte nicht ganz gefrieren. Trotzdem waren die Verhältnisse auf der Route gut und die Schlüsselstellen sind mit Fixseilen und Strickleitern entschärft. Nach 5h standen wir auf dem Doldenhorn (3638m). Der Abstieg verlief über den Doldenhorngletscher sehr zackig. Beim «Spitzen Stein» kamen wir dann in eine lebende Steinwüste, man konnte keinem Stein vertrauen, alles war in Bewegung. Zum Glück waren wir an diesem Tag allein auf dieser Tour und es war niemand unter oder über uns. Wir waren froh, als wir diese Zone hinter uns hatten und kurz später in der Doldenhornhütte mit einem Bier anstossen konnten. Nach dem Abstieg durch den schattigen Wald nach Kandersteg konnten wir stolz zurück auf unsere Tourenziele schauen und zufrieden und dankbar in den Zug einsteigen.
Tom (Text) & Chregu
