Tourenprogramm
Wegleitung für Tourenanmeldung
Rheinwaldhorn - "Chumm mit"
Wir trafen uns auf dem Parkplatz beim Restaurant Zervreila. Da die Anmeldung aus der eigenen Sektion sehr spärlich waren (nur Lüku Kaufmann hatte sich angemeldet), wurde die Gruppe mit zwei externen Gästen erweitert: Andrina aus dem SAC Rossberg und Julia aus dem SAC Bern. Wer weiss, vielleicht erwägen sie nach dieser Tour ja eine Zweitmitgliedschaft beim SAC Huttwil. Wir entschieden uns, noch ein bisschen weiter die Strasse hochzufahren und uns die ersten paar Höhenmeter auf der Asphaltierten Strasse zu schenken. Vom Parkplatz beim Chappeli gings über die Brücke beim Zervreila-Stausee und bald steil entlang von saftigen Hügeln dem ikonischen Zervreilahorn, das während geraumer Zeit auch die Etikette des Valser-Wassers zierte, entgegen. Das Horn veränderte seine Form markant, während wir ostseitig unter der Flanke entlangwanderten, um zur Einsattelung zum Südgrat zu gelangen. Dort wurden Klettergurte, Expressen und Seile ausgepackt und der Gipfel wurde leicht, mal am Grat entlang kletternd, mal in der Flanke kraxelnd, erreicht. Der anschliessende Abstieg zur Läntahütte gestaltete sich lang und stotzig. So waren wir froh, als wir von Thomas Mier und seinem Hüttenteam kurz vor dem Abendessen begrüsst wurden. Am nächsten Tag sagte der Wetterbericht sagte mögliche Gewitter am Nachmittag voraus. Deshalb starteten wir bereits in grauer Morgendämmerung richtung Läntagletscher. Schon bald ragte das Rheinwaldhorn, oder Adula, wie der Berg von den Tessinern genannt wird, in seiner vollen Gestalt vor uns in den Morgenhimmel. Aufgrund des rapiden Gletscherrückgangs muss der Gletscher momentan über eine Schuttrampe auf der linken Seite der Nordflanke gewonnen werden. Kurz vor dem Gletscher erreichte uns das Sonnenlicht - von Anzeichen für Gewitter noch keine Spur. Über den schneebedeckten Läntagletscher gelangten wir relativ direkt auf den Gipfel. Der Ausblick war maximal und liess den Gipfelschnaps gleich doppelt so gut schmecken. Auf einem breiten Blockgrat gelangten wir zur Läntalücke und von dort weglos, steil und mühsam zum Ursprung, wo der Hinterrhein entspringt. Durch faszinierende Marmorlandschaften zog sich unser Weg dem Tal entlang zur kleinen Zapporthütte. Die Hüttenwartin Daniela ist eine richtige Powerfrau und kümmert sich alleine um die Gäste und allem Drum und Dran. Dank des frühen Aufbruchs hatten wir hier nun viel Zeit, am Tisch vor der Hütte diesen Gipfeltag ausklingen zu lassen, wobei das Gewitter immer noch auf sich warten liess. Es gewitterte dann doch noch ziemlich stark und wir fragten uns, inwiefern die Nässe unseren Weg zurück zum Zervreilasee wohl erschweren würde. Am nächsten Morgen, als wir zur Canallücke hochwanderten, konnten wir aber keine Hindernisse feststellen, nur der Wind gewann zunehmend and Kraft, je höher wir stiegen. Über weite und einsame Grashänge schlängelte sich unser Weg talwärts. Zurück beim Parkplatz nochmals ein Blick zurück zum Tiefblauen Stausee und zum Zervreilahorn - was für eine prächtige Rundtour! Herzlichen Dank an dieser Stelle auch an Thomas Müller. Er konnte diese Tour letztes Jahr wegen schlechter Witterung nicht durchführen und ich konnte von seiner guten Vorbereitung profitieren.
