Tourenprogramm

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3-Tageswanderung zur Capanna d'Alzasca 'Chumm mit'

Mittwoch, 15. September 2021:

Vor dem Tunnel und nach dem Tunnel präsentiert sich bei unserer Anreise ins Maggiatal der Himmel grau in grau und wenig einladend. Die verschiedenen Wetterapps tönen für die nächsten Tage durchzogen bis verheerend. Doch nichtsdestotrotz freuen wir vier Frauen uns auf das bevorstehende Wandervergnügen. Nach dem Zimmerbezug im Eco-Hotel-Cristallina in Coglio stärken wir uns im Grotto Lafranchi für den Nachmittag und weil die Suppe so lecker ist, reservieren wir unseren Tisch auch gleich für das Nachtessen, da unser Hotel Cristallina heute Ruhetag hat. Ausgerüstet mit Regenschirm oder Regenpellerine wandern wir danach in ca. 2 Stunden der Maggia entlang nach Cevio. Teilweise führt der Wanderweg über das Bahntrasse der ehemaligen Maggiatalbahn, welche von 1907 bis 1965 in Betrieb war und danach vom Bus abgelöst wurde. 

Donnerstag, 16. September 2021:

Nach dem Frühstück lassen wir uns vom Bus in wenigen Minuten nach Someo hinauf führen, wo wir über die Hängebrücke auf die rechte Seite der Maggia und zum Wanderweg zur Cap. Alzasca gelangen. Vor uns liegt ein Aufstieg von 1'469 m, der Wanderwegweiser gibt 4 Stunden und 53 Minuten an. Der Himmel ist leicht bedeckt, ab und zu ein paar blaue Flecken, es ist schwühl-heiss. Zuerst steigen wir ca. 2 Stunden lang in grossen Kehren eine senkrechte, mit Tannen, Bäumen und Gebüsch durchsetzte Flanke hoch und wir staunen, welche Arbeit und Mühe es seinerzeit die Menschen gekostet haben muss, solche Felswände begehbar zu machen, um auf die oberhalb gelegenen Alpweiden zu gelangen. Bei Punkt 1123 passieren wir die erste, verlassen wirkende Alp Curzött. Ca. 200 m weiter oben, auf der Alp Soladino, lassen wir uns zum Mittagessen nieder, was bald ein paar Ziegen anlockt und weiter oben begrunzen uns gutmütig zwei Wollschweine. In einem kleinen Hof gackern ein paar Hühner, was doch darauf hinweist, dass die Alp nicht verlassen ist. Vor uns liegen nun noch gute 300 Höhenmeter und 4 bis 5 km, auf einem angenehmen, grösstenteils durch Wald führenden Weglein. Beim Austritt aus dem Wald öffnet sich eine grosse, mit Tannen durchsetzte Alp und mitten drin unser Ziel, die Cap. Alzasca. Das Hüttenteam, Jan, Eli und Frederik, begrüsst uns herzlich und kurzum sitzen wir auf den Granitbänken vor der Hütte beim Bier. Die Cap. Alzasca gehört der Sektion Locarno, bewartet wird sie in einem Turnus von zwei bis drei Wochen durch Freiwillige. Sie verfügt über 26 Plätze, wegen Corona stehen zurzeit nur deren 16 zur Verfügung. 

Freitag, 17. September 2021:

Ein strahlender Morgen, blauer Himmel und eine phänomenale Rundsicht versprechen schöne Wanderstunden.  Nach dem Frühstück und dem Fototermin mit Frederik für das Projekt 'Chumm mit' verabschieden wir uns vom Hüttenteam und steigen dem wunderschönen Bergsee Lago d'Alzasca entgegen. Wir geniessen die mystische Stimmung am und auch im Wasser - man möchte bleiben, doch der Weg ruft und bald sind wir wieder unterwegs, auf dem schmalen Weglein, welches uns zum höchsten Punkt unserer Wanderung, der auf 2'082 m gelegenen Bocetta di Doia hinauf führt. Ein magischer Moment erleben wir auf diesem Pass, als wir vom schattigen Aufstieg auf die sonnige Südseite gelangen und sich uns der Blick über die Tessiner Berge hinweg  bis zu den Walliseralpen öffnet. Der Weg nach Gresso hinunter führt dann über weite, offenbar aufgelassene Alpen und vorbei an zerfallenden Ställen. Im hohen Gras ist das Wanderweglein teilweise kaum mehr als solches zu erkennen. Ab Punkt 1582, bei der Alpe di Bietri, führt der Weg durch den Wald und beschert uns eine Gegensteigung von gut 200 m. Ab Pkt. 1744 geht es dann nur noch abwärts, Gresso entgegen.