Tourenprogramm

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Skitourenwoche im Avers GR

Senioren-Skitourenwoche im Averstal 2023

Das Avers ist ein ausgesprochenes Hochtal. Zuhinterst im Tal liegt Juf 2126m, zugleich die höchstgelegene, ganzjährig bewohnte Siedlung in Europa. Das Avers ist bekannt für Skitouren und Wanderungen in unberührter und intakter Natur. Es gibt ein paar Skilifte, ein Eisfeld und Langlaufloipen ins Bergalgatal und hinein in die Jufer Alpa. Also nichts wie los, wir kommen!!

 

Wir starten um 7.30 Uhr pünktlich ab der Ribimatte mit Kleinbus und Anhänger. Ein Boxenstopp im Heidiland und weiter geht es zügig über Chur und Andeer hinein ins Averstal. Wir sind erstaunt wie das Averstal sich in die Länge zieht, sind es doch fast 30km bis zuhinterst nach Juf, auf steilen und doch ziemlich engen Strassen. Danke Willi für die immer komfortable Fahrten!

 

Wir erlebten eine bäumige und eindrucksvolle Skitourenwoche. Die Wetterprognosen sagten für die gesamte Woche nicht nur eitel Sonnenschein voraus. Bis Dienstag noch alles im grünen Bereich, aber dann??? Und siehe da, das Wetter wurde von Tag zu Tag nur noch schöner!! Nur am Freitag mussten wir einen Faulenzi-Tag einschieben. Die  Verhältnisse waren recht gut, wobei Schnee nicht im Ueberfluss vorhanden war. Alle Touren auf der Südseite des Tales konnten wir vergessen, ganz einfach kein Schnee. Nordseitig aber im Bergalgatal und der Jufer Alpa lag genügend Schnee. Wobei die Gipfel und Grate grösstenteils kahl gefegt waren.  Somit führte uns Joni jeden Tag auf ein anderes Joch oder Pass hinauf, und es war einfach super. Die Schneeverhältnisse waren nicht immer ideal, so wurden wir bis Ende Woche wahre Meister im Spurenfahren und alle hatten einen riesigen Spass!!  In unserer Unterkunft im Hotel Bergalga in Juppa waren wir bestens untergebracht. Mundige Aperos um halb sechs und ein köstliches 4-Gang Menue. Auch das morgendliche Frühstückbuffet liess keine Wünsche offen! Danke Kai und Christine, ihr seid einfach ein super Team. Ein riesig grosses Dankeschön auch an Joni für die ganze Organisation und die einwandfreie und umsichtige Leitung der Touren. Wir haben uns wohl gefühlt!!

 

Sonntag / Richtung Juferhorn

Um die Mittagszeit verzehren wir an der Sonne in Juf unser Mittagsmahl. Und los geht's auf unsere erste Skitour. Wir ziehen los Richtung Juferhorn. An der warmen Sonne flossen schon die ersten Schweisstropfen. Mal pulvrig, mal hart, mal decklig gings hinauf bis 2700m. Auf einem kleinen windigen Uebergang war genug für heute, da auch der abgeblasen Gipfelhang nicht vielversprechend aussah. Joni zieht uns eine feudale Abfahrtspur in den wechselhaften Schneeverhältnissen bis hinunter nach Juf.

Montag / Sascelpass 2780m

 Um halb neun starten wir gleich vom Hotel los hinein ins Bergalgatal.  Im Hinter Bergalga verlassen wir den Bergalgabach und steigen Richtung südwest hoch gegen den Wissberg 2980m. Etliche aperen Stellen umgehend und Gräben traversierend geht es aufwärts. Es wird windig und neblig. Auf dem  Sascelpass 2780m ist für heute Endstation. Die Sicht wird wieder besser und so umkurven wir die vielen Felsbrocken wie Slalomtore bis hinunter zum Bergalgabach. Hier gibt es noch etliche Abrutschpartien, 'Zentimeter genau' zu bewältigen, aber sogar das schaffen alle bravourös. Der Rest ist eine rassige Fahrt hinunter durch das langgezogene Bergalgatal.

 

Dienstag / Piotjoch 2822m

  Das Wetter strahlend schön und kalt. Kurze Fahrt mit dem Bus bis nach Juf. Dem Jufer Rhein entlang gleiten wir nur sanft ansteigend zügig das langgezogene Tal hinauf. Bei Planjent 2300m ist aber fertig lustig. Kurzum werden die Harscheisen montiert. Zuerst noch moderat einem Hang entlang und dann immer steiler werdend, ein enges Couloir hinauf. An der Sonne ein kurzer Rast und weiter geht es über die weiten Hänge hinauf bis zum Piotjoch. Die ersten Wolken ziehen auf und es weht ein zügiger Wind. Die Südwesthänge hinauf zum Piz Piot sind fast aper, so dass wir uns umgehend für die Abfahrt vorbereiten. Auch sagt die Meteo für den Nachmittag Niederschläge voraus. Die Abfahrt mit den unterschiedlichen Schneeverhältnissen in Jonis Abfahrtspur ist erstaunlich gut und im Couloir können wir unsere Halfpipekünste voll ausleben. Also kurz, ein prächtiger Skitourentag.

 

Mittwoch / Wengahorn 2848m

Das Wetter immer schöner! Kurze Fahrt talauswärts bis nach Pürt. Heutiges Ziel das Grosshorn. Das warme Wetter hat seit Sonntag dem Schnee arg zugesetzt, so dass uns diese vorgesehene Tour nicht sinnvoll erscheint. Also rechts um kehrt und hinauf nach Juf. Wir erküren das Wengahorn als neues Tagesziel. Auf der harten Unterlage und in den steilen Runsen erweisen uns die Harscheisen wieder sehr gute Dienste. Wir steigen wie in den vergangenen Tagen in drei Gruppen auf, wobei jede Gruppe sein eigenes Tempo hat, aber immer Sichtkontakt haben. Mit jedem gewonnen Höhenmeter wird die Aussicht grandioser. Das ganze Averstal und die Juferalpa liegen zu unseren Füssen, und die spitzen Gipfel des Piz Platta und des Piz Turba ragen in den blauen Himmel. Kurz vor dem fast kahl abgeblasenen Gipfel ist auch heute für uns Endstation, auch weil in den steilen mit Triebschnee aufgefüllten Runsen eine erhebliche Lawinengefahr zu erwarten ist. Die abwechslungsreiche Abfahrt bewältigen wir Alle bestens. Als Belohnung des heutigen Tages gönnen wir uns im Edelweiss in Juf Kaffee und Kuchen oder ein kühles Blondes.

 

Donnerstag / Bergalgapass 2790m

Wiederum ein Prachtstag. Wir steigen wie am Montag hinein in das langgezogene Bergalgatal. Beim Olta Stofel 2074m noch eine Weile dem romantischen Bergalgabach entlang bevor der steile Aufstieg hinauf auf die Masügg 2610m beginnt. Joni legt uns wie gewohnt eine super Spur in die Landschaft, so dass wir oben, endlich an der Sonne unser Znüni geniessen können. Wir steigen weiter über die lichtdurchfluteten sanften Hänge von 'Uf da Buela' hoch gegen den Bergalgapass. Wir bewundern die sich ständig verändernde Wolkenwalze die sich auf der Südseite des Passes gebildet hat. Die Abfahrt geniessen wir alle bei den gewohnten Verhältnissen. Wir erlebten eine recht lange und landschaftlich traumhaft schöne Skitour.

 

Freitag / Juf, zu Fuss

Jetzt ist er da, der schon lange vorausgesagte Wetterwechsel! Neblig und es schneit ein wenig.  Statt die Skis anschnallen steigen wir auf den Velosattel! Peter zeigt uns in einer Diaschau seine Veloreise vom letzten Sommer. Von Signau im Emmental immer südwärts, durchs Rhonetal, dem Canale du Midi entlang, über die Pyrenäen, nach Portugal bis in die Algarve nach Faro. Und das selbstverständlich ohne Motörli!!  Peter, das war auch für uns ein tolles Erlebnis. Danach gings bei ein wenig Sonne und Schneetreiben zu Fuss hinauf nach Juf zu Gerstensuppe und Bier.

Robert Zwahlen